Die älteren unter unseren Lesern werden sich noch ans Fernseh-Kolleg der 80er-Jahre erinnern. Das waren Sendungen der dritten Programme, in denen Grundlagen der Mathematik, Chemie und Physik vermittelt wurden. Ein Lehrer im Rollkragenpullover stand vor der Kamera und malte Formeln an die Tafel (später auch auf einen Bildschirm). Was viele nicht wissen: Dieses Telekolleg gibt es immer noch. Der Bayerische Rundfunk hat nach wie vor Sendungen in den Fächern Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch und Geschichte sowie Informatik und einigen anderen Schwerpunkten im Programm.

Morgens auf ARD-Alpha

Ausgestrahlt werden sie auf ARD-Alpha, und wer einen Kurs machen will, muss sich den Ausstrahlungsplan herunterladen. Die Sendungen bauen aufeinander auf und haben ein didaktisches Konzept, man sollte sie also nicht verpassen. Wer am Telekolleg teilnimmt, bekommt das Wissen vermittelt, das man für die mittlere Reife und die Fachhochschulreife benötigt.

Allerdings muss man früh aufstehen: Gelehrt wird von 6.30 Uhr an. Anders als der Unterricht dauert eine Folge dreißig Minuten. Begleitend gibt es schriftliches Studienmaterial und auch Veranstaltungen in Schulen. Das Angebot richtet sich vor allem an junge Erwachsene, die sich weiterbilden wollen.

TV-Serien für Kinder

Man muss aber nicht unbedingt einen Kurs besuchen, um sich weiterzubilden. Die Vielfalt an Fernsehkanälen ermöglicht es uns, Sendungen zu allen Bereichen der Wissenschaft und Technik anzusehen. Es gibt Kanäle, die sich nur mit der Tierwelt beschäftigen, andere haben ihren Schwerpunkt auf der Geschichte und wieder andere erklären uns die Astrophysik. Und selbst kleine Kinder können bereits übers Fernsehen lernen: Die Sendung mit der Maus und die Sesamstraße sind dabei nur zwei Beispiele.

Letztlich sind auch gut gemachte Fernsehserien für Kinder eine Lernmethode. Sie erfahren so in Geschichtenform, wie Konflikte gelöst werden, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten sollte und wie man aus Fehlern lernen kann. Somit kann über das Fernsehen auch ein Stück weit soziale Kompetenz vermittelt werden. Ersetzen können TV-Angebote die Interaktion mit Gleichaltrigen aber nicht.